zurück zu Autos Honda Legend (HS)
Im Herbst 2014 begann eine speziell für mich besondere Aktion des HRT OWL: Ich erwarb für schmales Geld von einem honorigen Mitglied des Honda Youngtimer Forums seinen Unfallwagen, einen Honda Legend (HS) mit Autogas-Anlage. Autogas war für mich Neuland, lockte aber wegen der geringen Betriebskosten und die notwendigen Reparaturen schienen bewältigbar zu sein.

Ich fuhr mit der Bahn nach Berlin und wurde dort vom Verkäufer abgeholt. Dem Legend (HS) hatte er bereits kunstvoll eine Verkleidung für die zerbröselte Streuscheibe des Hauptscheinwerfers verpaßt. Wir mußten lediglich den Papierkram erledigen und die mitgekauften Ersatzteile und die Räder einpacken. Danach ging es zum Lernen: Wie tanke ich Autogas?

Richtig gelernt hatte ich das wohl nicht, denn schon beim ersten Nachgasen auf der Autobahn bekam ich kein Gas in den Tank. Dann nahm er sich eben Benzin. So bin ich auch heute noch eingestellt, denn gelegentlich will kein Gas durch die Einspritzdüsen rauschen, obwohl nach Aussage von Experten die Autogas-Anlage perfekt eingebaut ist und von guter Qualität.

Die Reparatur der Unfallschäden gestaltete sich aufwendig, denn - wie erwartet - war ein neuer Hauptscheinwerfer nicht so einfach zu bekommen. Aber ich hatte Glück, im Internet wurden gerade in Fockbek bei Rendsburg Ersatzteile von einem Honda Legend (HS) angeboten und zwar alles linksseitig, weil der Wagen rechts einen größeren Schaden erlitten hatte. Allerdings war der Anbieter nicht bereit, Teile zu versenden! Nun war guter Rat teuer. Mitglieder des Honda Youngtimer Forums machten darauf aufmerksam, daß der Wohnort des Anbieters nur wenige Kilometer von einem Forumsmitglied entfernt sei. Aber dessen Aktivierung zur Beschaffung des Scheinwerfers gelang nicht. Dann sprang die Eigentümerin der in Macken erweckten Honda CRX (AF) ein und fuhr zum Anbieter, bezahlte vor Ort und sandte mir die Teile und zwar, indem unser Geselle sie mitbrachte, weil er ohnehin gerade auf Tour im Norden war.

Die erforderlichen Arbeiten wurden gewissenhaft vorbereitet, indem mehrere Experten befragt wurden, wie am besten die vorbogenen Querträger und die Motorhaube gerichtet werden könnten. Als ich dann begann, stellten sich die Vermutungen der Experten als leider nicht zutreffend heraus. Ich wollte schon aufgeben, da erschien mein BMW-Mitschrauber und gemeinsam lösten wir die anstehenden Probleme. Während einer kurzen Abwesenheit des Eigentümers richtete der hinzu gestoßene Geselle des HRT OWL unter der Bemerkung, daß es hilfreich ist, wenn der Eigentümer nicht anwesend ist, den Rest, so daß sogar die Spaltmaße der Motorhaube wieder paßten. Damit konnte der Wagen beruhigt zugelassen werden.

In der Folgezeit lernte ich die Eigenheiten des Gas-Betriebs immer besser kennen und den Verbrauch zuverlässig abzuschätzen, denn die Verbrauchsanzeige ist völlig unzuverlässig. Problematisch war die Tieferlegung. Ich setzte sehr, sehr häufig auf. Das wurde durch Rückbau mit den originalen Federn behoben. Kurz vor dem ersten TÜV-Termin während meines Eigentums verwandelte sich der Fahrersitz in einen Schaukelstuhl. Ein Hebel der elektrischen Sitzverstellung war gebrochen. Selbstverständlich gibt es das Ersatzteil nicht mehr zu kaufen. Einer unserer Praktikanten schweißte die drei Einzelteile so zusammen, daß der Schaukelstuhl nur noch wenig schaukelt. Kurz nach dem Einbau eines modernen Radios fiel die automatische Antenne aus. Sie fährt nur noch zur Hälfte raus. Damit ist der Empfang nicht mehr gut. Bedenklicher erschien mir, daß die Motorkontroll-Leuchte zunächst sporadisch, dann ständig kurz nach jedem Start aufleuchtet. Als Ursache ist ein Timelag zwischen der Zündung der beiden Zylinderbänke diganostiziert, aber welcher Grund dahinter steckt, konnte bisher nicht eruiert werden. Der Legend (HS) fährt trotzdem und dient mir bei laufender Wartung als zuverlässiges, komfortables und äußerst sparsames Alltagsgefährt.

Wieder einmal hatte das HRT OWL ganze Arbeit geleistet. Weitere Aktionen konnten folgen.