zurück zu Autos Zwei CRX (AF)
Eine der bemerkenswertesten Aktionen des HRT OWL führte uns im Sommer 2014 nach Macken oberhalb der Mosel. Wie so häufig kam der Anstoß aus dem Honda Youngtimer Forum. Eine ausgewiesene Liebhaberin von Honda CRX (AF) erfuhr, daß dort zwei ihrer Lieblingsautos aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden könnten.

Der traurige Hintergrund dieser HRT OWL-Aktion ist, daß im Jahre 1997 die beiden Honda CRX (AF) für geplante 15 Jahre im Garten eingemottet wurden, um sie dann zu einem lauffähigen Fahrzeug zu restaurieren. Nur, der Eigentümer erlebte diesen Termin nicht mehr. Seine Erbin entschloß sich ein Jahr nach seinem Ableben, die fachgerecht unter Planen verborgenen Fahrzeuge zu veräußern.

Die Zwei-Tage-Tour wurde intensivst geplant. Vor allem die Beschaffung eines zweiten Trailers forderte uns ganz und gar, denn kurzfristig sind Profi-Verleiher im Sommer meistens dazu nicht in der Lage. Ein stets hilfsbereites Mitglied des Honda Youngtimer Forums mußte seinen Trailer sogar erst zulassen, um ihn uns überlassen zu können und der Trailer des Meisters mußte vor der Fahrt nach einem Unfall noch repariert werden. Wir meisterten alle diese Hindernisse.

Vollgepackt mit Ersatzrädern, Futteralien, Werkzeug, Bettzeug, Ersatzkleidung und einer Tretluftpumpe ging es auf die Reise. Wir machten einige Pausen, die zum Rauchen, Essen und Reparieren von Trailer-Rädern genutzt wurden. Zwischendurch gab es einzelne kurze Schauer zum Eingewöhnen. Kurz vor dem Ziel ging es auf einer steilen, kurvenreichen Strecke von der Mosel rauf nach Macken. So eine wunderschöne Strecke! Nach wenigen hundert Metern gingen alle 82 Pferde von "Diva de Rappel" mit mir durch und ich fuhr den anderen davon: Ein Bergrennen gegen die Uhr.

Bereits im Regen ging es an die Enthüllung der beiden Honda CRX (AF). Schnell waren mit vereinten Kräften Steine, Bretter und Planen entfernt. Dabei bombadierten uns die Apfelbäume mit ihren Früchten. Sie wollten die beiden wohl nicht ziehen lassen. Endlich standen sie frei sichtbar da - eng, enger, am engsten.

Wir zogen uns bei Kaffee und Kuchen zum Beratschlagen zurück. Der Meister schlug nach kurzem hin und her die einzig mögliche Lösung vor: "Big Spender" mußte seitlich von "Little Red" abgezogen werden, da es ansonsten nicht möglich war, die Fahrzeuge ohne Beschädigungen zu trennen. Gesagt, getan. Der unaufhörliche Regen half uns dabei, weil die beschichteten Holzplatten, auf denen die beiden standen, glitschig waren. Die Spanngurte zu befestigen war der einfache Teil. "Diva de Rappel" musste ran und im exakten rechten Winkel "Big Spender" von "Little Red" wegziehen. Das Geplante war nicht einfach zu bewerkstelligen. "Diva de Rappel" mußte genauestens ausgerichtet werden. Das dauerte. Mit einem beherzten Ruck zog sie “Big Spender“ dann aber ein Stück von seinem roten Kumpel ab. Die Akustik war nach Aussage der neuen Eigentümerin nicht wirklich toll, das Ergebnis aber umso mehr.

Der Rest der Arbeit ist dagegen fast schon nicht mehr erwähnenswert. Die Tretluftpumpe kam intensiv zum Einsatz, ebenso das andere Werkzeug zum Heben von Autos und zum Lösen festsitzender Bremsen. Der aufgeweichte Boden wegen des permanenten Regens half leider nicht beim Lösen der Bremsen. Aber dafür glitten die Fahrzeuge leichter auf die Straße. Auf die Trailer konnten sie nämlich nicht auf dem extrem abschüssigen Feldweg aufgeladen werden. Nachdem auch das erledigt worden war, lud uns die Verkäuferin zu einer heißen Dusche, Trocknen der Kleidung und einem fürstlichen Abendessen bei ihrer freundlichen Nachbarin ein, weil wir nach 4,5 Stunden buchstäblich bis auf die Haut naß waren, zu frieren begannen und hungerten. Wir nahmen dankbar an und gingen nach einem abschließenden Gute-Nacht-Trunk in die Kogen.

Am nächsten Morgen machten wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück mit der Verkäuferin und dem herzlichen Abschied von ihr auf den Weg zum Außenlager, wo wir die beiden Honda CRX (AF) im Regen abluden und bis zum nächsten Wecken einmotteten. Selbstverständlich wurde dazu erneut das Improvisationsrepertoire des HRT OWL gefordert. Warum hätte das Abladen und Abstellen auch einfacher als das Aufwecken und Aufladen sein sollen?

Aber, das HRT OWL hatte ganze Arbeit geleistet. Weitere Aktionen konnten folgen.