Blauer CRX (AF) | |
Im Herbst 2016 überschlugen sich die Aktionen des HRT OWL
so sehr, daß die Rettung
eines blauen Honda CRX (AF) aus Loeben in Österreich fast in Vergessenheit geraten wäre, denn sein
Verwendungszweck ist ungewiß.
Der Meister hatte sich schon gewundert: Sein Trailer war verschwunden und tauchte irgendwann im Laufe des folgenden Tages bei Facebook auf. Aber der Standort schien nicht in unserer Gegend zu liegen, denn die Berge auf den Fotos waren viel höher als in OWL oder im Sauerland. Kein Wunder, denn die liegen in Österreich. Und das kam so. Ein Mitglied des
Honda Youngtimer Forums inserierte sein abgebrochenes Projekt.
Einzelne Teile wollte er verkaufen. Weil ich durchaus mehrere Teile benötigen könnte,
hatte ich ihm den Vorschlag unterbreitet, das ganze zerrupfte Auto zu kaufen. Wir wurden uns
darüber zwar schnell handelseinig, aber die Abholung entwickelte sich zu
einem zeitlichen Problem, denn Loeben liegt rund 850 km von Hörste entfernt.
Freitag Abend ging es los. Unser Geselle und ein Gastarbeiter packten ihre
Aktionsutensilien in "Dickie" und wir nahmen dessen ersten aktiven Einsatz als Zugmaschine
unter die Räder. Es regnete in Strömen. Aber anfangs ging es trotzdem zügig und wie immer
aufgekratzt ob der kommenden Ereignisse voran. Irgendwo in den Kasseler Bergen liefen wir
auf die erste Verzögerung auf. In einer Baustelle hatte
ein Sattelschlepper seinen Auflieger verloren. Mehr als 1,5
Stunden Aufenthalt. Unterwegs gab es dann noch weitere zahlreiche
Verzögerungen wegen der vielen Autobahnbrückenbaustellen. Deshalb gelangten wir mit
einer Stunde Verspätung am Zielort an.
Es hat erst in Österreich
aufgehört zu regnen.
Der Zielort liegt malerisch in den Bergen, aber fahrtechnisch unglücklich (gelinde
ausgedrückt). Wir hätten rückwärts den engen Feldweg (eine Sackgasse!) rauffahren sollen, denn die Reifen
von "Dickie" erwiesen sich als nicht geländetauglich. Trotz Allrad drehte alles durch
und ich kam die Böschung nicht hinauf. Gut, dann muß eben Muskelkraft ran! So mußte wie
üblich bei HRT OWL Aktionen
improvisiert werden.
Das Objekt der Begierde wurde besichtigt. Die angeblich verkauften Kotflügel waren nun doch
wieder da und erhöhten den Preis. Der "Remus"-Auspuff stellte sich als Immitat heraus und
sollte abgebaut werden. Aber das gelang nicht. Ok, dann ging er eben mit auf den Trailer.
Viel später als geplant ging es dann mit einem Tankstopp auf die Rückreise. Traumhaft!
Herrlicher Sonnenschein.
Bester Blick von unten aus dem Tal auf die hohen, z. T. verschneiten und/oder mit
Wolkenfahnen versehenen Gipfel. Österreich ist bekannt ebenso flach in Sachen Autobahn
wie die Schweiz, nur in Deutschland gibt es Berge.
Als Tipp rasteten wir nach der Mautstation zu Mittag und dort gab es schmackhaftes
Futter in reichlichen Portionen. So etwas wünscht man sich in Deutschland am Autobahnrand.
Wir hatten auf dem Rückweg glücklicherweise keinen nennenswerten Aufenthalt.
Nach 26,5 Stunden und rund 1.700 km stand das Gespann wieder auf meinem Hof.
Wir waren müde, aber zufrieden.
"Dickie" hat den Test bestanden. Man kann auch lange Fahrten ohne wirkliche
Probleme am Körperbau überstehen. Die rund eine Tonne zu ziehen, merkt er nicht. Außer,
daß er vielleicht ruhiger liegt. Kraftreserven sind stets vorhanden. Lkws werden
überholt. Am Berg beschleunigen funktioniert, wenn man die Tankuhr zuklebt. Platz ist ausreichend
vorhanden. Die Automatik erleichtert das Fahren. Und der Geselle meint, daß der Tempomat
auch hilfreich wäre. Aber dann muß man die Tankuhr besser ausbauen. 13,5 Liter auf 100 km
sind trotzdem akzeptabel.
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