Abschleppwagen | |
Ein Mercedes-Benz 307 D wurde 1980 als Chassis ohne Aufbau an einen
Lippstädter Auto-Lackierer ausgeliefert, der daraus in
Eigenregie einen Abschleppwagen für seinen Betrieb fertigte. Nach über
20 Jahren und 376.154 gefahrenen Kilometern sollte das
gute Stück durch etwas neueres ersetzt werden. Auf diese
Weise gelangte ich im Jahre 2001 in den Besitz eines eigenen Abschleppwagens, der mich von der besten Ehefrau von
allen unabhängiger machte wenn es um den Ankauf eines
weiteren Autos ging. Weitere Vorteile des Abschleppwagens waren seine geschlossene Ladefläche [So konnte ich auch die kleinen Hondas wie einen N 600 ungefährdet transportieren.] und seine elektrische Winde [Ohne Anstrengung und ohne Hilfe konnte ich ein Auto auf- und abladen. Traumhaft! Wirklich traumhaft.]. Im Jahre 2004 meldete ich den Abschleppwagen ab und gab ihn drei Jahre später endgültig ab. Ich bin den Wagen gern gefahren vor allem, weil ich unabhängig wurde. Schon manches Mal habe ich seinen Abgang bereut und bedauert. |
Der Mercedes-Benz 307 D ist eine robuste Konstruktion. Aber der
Wagen ist laut, denn Mercedes hat bei der Entwicklung
dieses Nutzfahrzeuges auf Passagiere wenig Rücksicht
genommen. Dem Fahrer wird das rechte Bein warm gehalten,
dem Beifahrer das linke Bein und der dritte Passagier
sitzt unmittelbar vor dem Motor. Sehr unbequem, denn er
kann nicht einmal die Beine ausstrecken. Das ist nur ein
Notsitz. Dafür ist der Wendekreis hervorragend klein.
Mit dem Abschleppwagen konnte ich nicht nur bis in meine Halle
rückwärts hineinfahren, sondern sogar in der Halle die
Kurve zur Hebebühne umrunden. So konnten wir selbst
unbewegliche Selbst-Beweger handhaben. Zu fahren war der Abschleppwagen mit Ausnahme des Lärms im Führerhaus [Das eingebaute Radio stand ohne Unterbrechung auf volle Lautstärke!] fast wie ein (langsamer) Pkw. Trotz seiner Größe, sowohl in der Länge als auch in der Breite erschien er mir handlich. Außerdem war zumindest der Fahrersitz recht bequem. Mehrere hundert Kilometer nonstop habe ich klaglos und ohne Anstrengung bewältigt. Dabei habe ich allerdings nie die Höchstgeschwindigkeit versucht zu erreichen. Bei 100 km/h war Schluß. Dabei war das Radio noch zu hören, d. h. der Lärm einigermaßen erträglich. Spritzig ist selbstverständlich etwas anderes ... Ein Abschleppwagen mit hoher Zuladung, großer, (fast) ebener Ladefläche wird selbstverständlich gern für Transporte von schweren, langen, sperrigen und/oder unhandlichen Gütern mißbraucht. Aus diesem Grund gelangte er einige Male an die Müritz. Selbst die relativ hohe Ladekante stellte im Regelfall kein Hindernis dar, weil in der Halle ein kräftiger, elektrisch betriebener Hubwagen steht, der alles in Palettengröße problemlos aufladen konnte. |